Worauf müssen sich die jungen Menschen von heute einstellen? Die Arbeitswelten verändern sich heute immer schneller, was mehreren Faktoren geschuldet ist. Hier seien ein paar Schlagwörter, wie Digitalisierung, Klimawandel und Nachhaltigkeit, demografischer Wandel, Wertewandel etc. genannt. Auf diese Veränderungen müssen sowohl Arbeitgeber:innen als auch die arbeitssuchenden Menschen reagieren, um weiterhin gute Chancen am Arbeitsmarkt zu haben.
Junge Menschen, die heute vor der Entscheidung einer Berufsausbildung stehen, egal ob das eine Lehrausbildung, eine schulische Ausbildung oder ein Studium ist, müssen sich bewusst sein, dass es heute, im Gegensatz zu unserer Großelterngeneration, fast nicht mehr möglich ist, einen Beruf zu erlernen und diesen dann bis zur Pensionierung unverändert auszuüben.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und den immer rascheren technologischen Entwicklungen verändern sich nicht nur die Berufe selbst, sondern auch und vor allem die Arbeitsweisen. Was heute noch modern und am neuesten Stand der Technik ist, gilt morgen schon als veraltet.
Ein erster wichtiger Punkt, auf den sich junge Menschen daher auf alle Fälle einstellen müssen, ist die Bereitschaft der ständigen Weiterbildung. Denn nur so kann man in einem erlernten Beruf „up to date“ bleiben und am Arbeitsmarkt bestehen.
Hier sind auch die Dienstgeber:innen gefordert, sie sollten ihren Mitarbeiter:innen die notwendige Zeit zur Weiterbildung geben und wenn möglich auch innerbetriebliche Aus- und Weiterbildungen anbieten. Wird dies nicht getan, wird sich der Trend des häufigen Arbeitgeber:innenwechsels noch verstärken, da die berufliche Verbesserung (Karriereaufstieg, besseres Gehalt etc.) nach wie vor einer der wichtigsten Gründe für einen Wechsel ist.
Damit sind wir bei einem weiteren Punkt angelangt, bei der Flexibilität. Diese wird nicht nur den:die Arbeitgeber:in betreffend wichtig werden, sondern auch, was den Arbeitsort, die Arbeitszeiten und die Arbeitsformen betrifft.
Da Studien zeigen, dass für junge Menschen die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben – die sogenannte Work-Life-Balance – immer wichtiger wird, wird von ihnen in den oben genannten Bereichen eine Flexibilität verlangt werden. Vor allem diejenigen Menschen, die einen Beruf am Computer, also am Schreibtisch ausüben, wird es betreffen. Unabhängig von Zeit und Ort kann hier im Homeoffice gearbeitet, Konferenzen und Teambesprechungen online bzw. in virtueller Form abgehalten werden. Die Corona-Pandemie hat diese Form der Arbeit begünstigt und den Entwicklungsprozess in diese Richtung beschleunigt.
Da es hier ziemlich sicher zu keinem rückläufigen Trend kommen wird, hat das natürlich Auswirkungen auf die Berufswelt. Fixe Arbeitszeiten unter der Woche von Montag bis Freitag und fixe Dienstverhältnisse werden an Bedeutung verlieren, die Erwartung, dass auch am Abend oder am Wochenende gearbeitet wird, und selbstständige und freiberufliche Arbeitsformen werden ansteigen.
Und schließlich wird die Spezialisierung innerhalb eines Berufes und das Aneignen von überfachlichen Fähigkeiten und Kompetenzen immer wichtiger werden. Durch den technologischen Wandel, durch die Digitalisierung und Automatisierung haben sich nicht nur die Berufe, sondern auch die Ausbildungen und die Anforderungen in den Beruf verändert und werden dies in Zukunft noch stärker tun. Um am Arbeitsmarkt bestehen zu können, muss man sich innerhalb seines Berufes spezialisieren, muss zur Fachkraft werden.
Die überfachlichen bzw. allgemeinen Fähigkeiten und Kompetenzen (z.B. soziale und kommunikative, Zeitmanagement, Selbstmarketing etc.) werden immer gefragter werden, da sie mittlerweile auch in fast allen Berufsbereichen von Bedeutung sind.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass in der heutigen Arbeitswelt die Bereitschaft nach Flexibilität und ständiger Weiterentwicklung (lebenslanges Lernen) die wesentlichsten Elemente sind.